Mit Mach Wald für alle Totholz Hubertusstock_Nora_Kuenkler

Mit Mach Wald für alle

Naturschutzprojekt von BIO COMPANY und NaturSchutzFonds Brandenburg:  Mit Mach Wald für alle – Monokultur im Hubertusstock wird renaturiert. Das Waldgebiet im Hubertusstock im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin hat über die letzten Jahrzehnte an der Überwachsung durch Monokulturen gelitten. An vielen Stellen stehen Fichten, Douglasien oder Lärchen – ein naturnaher Laubwald mit heimischen Arten fehlt dort. Die Struktur ist eintönig, der Boden kahl – und dies hat Einfluss auf die Arten­vielfalt von Pflanzen und Tieren: Nur wenige leben hier. Dies soll sich nun ändern. Die BIO COMPANY und die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg haben sich zu dem Projekt „Mit Mach Wald“ zusammengeschlossen, um die Renaturierung der Forstflächen im Hubertusstock voranzutreiben. Im Rahmen der Stiftungsinitiative „NaturVielfalt Brandenburg“ soll neuer Lebensraum für unzählige gefährdete Tier- und Pflanzenarten entstehen. Start der Kampagne ist der 21. März zum Internationalen Tag des Waldes.

 

Ziel ist, die Monokulturen zu entfernen und einen typisch heimischen Mischwald entstehen zu lassen. Dafür müssen Nadelbäume gefällt werden. Alte, einzelne Laubbäume aber wie beispielsweise markante Hute-Eichen sollen stehen bleiben. 3.600 heimische Traubeneichen werden zudem neu zugepflanzt. „Gemeinsam mit der BIO COMPANY und ihren Kunden wollen wir die naturfernen Bereiche im Hubertusstock in einen naturnahen, vielgestaltigen Wald umwandeln“, so Dr. Bernhard Schmidt-Ruhe, Geschäftsführer der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

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Der Kunde hilft mit – „Mit Mach Wald“ per Spende

Verbraucher können an der Kasse der BIO COMPANY für die Aktion spenden. Denn jeder Euro hilft, einen Quadratmeter Wald im Naturerbegebiet Hubertusstock zu einem arten­reichen Mischwald aufzubauen. 1 Euro Spende bedeutet dabei die Umwandlung von 1 Quadratmeter Wald. Insgesamt können die Kunden der BIO COMPANY dabei helfen, eine Fläche von 1,2 Hektar zu renaturieren. Pro Euro gibt es einen Sticker, der in einen eigens gestalteten Spendenpass geklebt werden kann. Ist das Heftchen mit zehn Stickern voll, wartet eine Überraschung auf die Kunden. Die Stiftung wird alle über die Spenden hinausgehenden Beträge, die für die Umwandlung vonnöten sind, aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Kosten der Umwandlung sind daher komplett gedeckt.

 

 

Motive

„Mit dem Projekt Mit Mach Wald möchten wir die Menschen dazu anregen, selbst etwas zu gestalten und aktiv am Naturschutz teilzunehmen“, erläutert Georg Kaiser, Geschäfts­führer der BIO COMPANY das Engagement. „Wir bieten sogar zwei Mal im Jahr geführte Touren zum Hubertusstock an, sodass die Kunden das Gebiet selbst besuchen und sehen können, was sie unterstützen und wie es gedeiht“.

 

Über den Hubertusstock

Nur eine knappe Autostunde von Berlin entfernt ist der Hubertusstock Teil eines ausgedehnten Waldgebietes in der Schorfheide. Nahe des Werbellinsees finden hier auf Teilen des Gebietes bereits viele geschützte Vogel- und Pflanzenarten einen Lebensraum, ebenso unzählige Insekten. Dieses wertvolle Gebiet wurde der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg im Jahr 2012 als Nationales Naturerbe vom Bund unentgeltlich übertragen. Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Hubertus­stock als Jagdgebiet, zu DDR-Zeiten diente er der Staatsjagd. Bis ins 18. und 19 Jahrhundert wurde der Wald als Hutewald genutzt, Nutztiere weideten im Schatten der großen Bäume. Zahlreiche knorrige Alteichen, die Hute-Eichen, zeugen noch davon. Als eine echte Rarität wachsen zudem einige uralte, bis zu 300 Jahre alte Kiefern zwischen den Laubbäumen. Hier gilt es, bei der Renaturierung behutsam vorzugehen.

 

Behutsame Renaturierung

Um Platz zu schaffen für standortgerechte Baumarten wie Eichen, Buchen oder Hainbuchen, müssen Fichten & Co. fallen, anschließend werden 3.600 Traubeneichen gepflanzt. Die markanten Hute-Eichen werden dabei vorsichtig freigestellt, denn je älter ein Baum ist, desto höher ist sein ökologischer Wert: Über die Jahre entstehen raue Ast- und Stamm­oberflächen, auf denen sich viele Insekten tummeln und Nahrung für zahlreiche Vogelarten bieten. Spechte schaffen Rindenspalten und Höhlen, die sie mit vielen anderen Tieren nutzen: Baumläufer, Kleiber, Hohltaube, auch Eulenarten und Fledermäuse. Stirbt der Baum schließlich in Teilen oder als Ganzes, ist auch das Totholz ein gefragter Lebensraum. Über 2500 Pilzarten sind in Mitteleuropa auf Totholz angewiesen. Für etwa ein Fünftel der Waldtiere ist es unverzichtbar: als Nahrungsquelle, Brut- und Schlafplatz, Versteck, Überwinterungsort oder Singwarte und Trommelplatz.

 

Vielfalt und Klimaschutz

„Naturnahe Mischwälder mit überwiegend heimischen Baumarten besitzen eine außer­ordentliche Biologische Vielfalt und sind reich an unterschiedlichen Strukturen“, erklärt Elke Wayß aus dem Fachbereich Stiftungsflächen des NaturSchutzFonds. „Für die Zukunft und mögliche Umweltveränderungen sind sie bestens gewappnet. Insofern ist unser ökologischer Waldumbau im Hubertusstock ein wesentlicher Beitrag, um die natürlichen Potenziale der Biologischen Vielfalt nachhaltig zu nutzen“, so Wayß. „Dies bedeutet auch, den Boden, den Landschaftswasserhaushalt und das Klima zu schützen, denn winterkahle Laubbäume helfen, den Wasserverlust im Wald zu mindern.“

 

Über die BIO COMPANY

Die Berliner Bio-Supermarktkette BIO COMPANY wurde 1999 als natürlicher Supermarkt gegründet und führt heute 35 Filialen. Ursprünglich gar nicht als Kette geplant, ist sie heute Marktführer in Berlin/Brandenburg. Ihre Besonderheit ist, dass sie einen hohen Teil regionaler Waren im Sortiment anbietet. Darüber hinaus engagiert sie sich in vielen nach­haltigen und ökologischen Projekten. So unterstützt sie das Projekt foodsharing bereits seit der Gründungsphase und setzt sich mit krummen Feldfrüchten im Angebot gegen die Lebensmittelverschwendung ein. Neben der Unterstützung des V.E.R.N. (Verein zur Erhal­tung und Rekultivierung von Nutzpflanzen) und der Domäne Dahlem ist die BIO COMPANY auch Gründungsmitglied der Fördergemeinschaft ökologischer Landbau (FÖL). Geschäfts­führer Georg Kaiser ist zudem aktives BNN-Vorstandsmitglied (Bundesverband Naturkost Naturwaren).

 

Über die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg und NaturVielfalt Brandenburg

Brandenburgs einmalige Biologische Vielfalt zu bewahren, ist Bestimmung für die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Zwischen Uckermark und Lausitz realisiert oder fördert sie Projekte, um einzigartige Natur- und Kulturlandschaften dauerhaft zu erhalten. Da Flächen­kauf die Basis für nachhaltigen Naturschutz ist, erwirbt, sichert und entwickelt die Stiftung ökologisch wertvolle Flächen. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg ist Trägerin der Naturwacht. In 15 Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs bieten die Ranger Touren und Naturerleben an. Mit ihrer Initiative NaturVielfalt Brandenburg möchte die Stiftung alle Brandenburger und Berliner für die faszinierenden Schönheiten der Natur begeistern und sie teilhaben lassen an deren Entwicklung. In Veranstaltungen, Natur­schutzprojekten und Umweltbildungsmaßnahmen zeigt die Stiftung gemeinsam mit ihren Partnern wie der BIO COMPANY, was bereits getan wurde und wo es noch Handlungsbedarf gibt.

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