Dass es auch in Leipzig mal einen Garten gab, der Richters Garten genannt wurde, haben wir rein zufällig bei einer Recherche im Internet entdeckt. Mehr als 150 Jahre lang erstreckte er sich in der westlichen Vorstadt. Dem Wirken eines gewissen Johann Zacharias Richter war seine Entstehung zu verdanken. Er hatte 1740 zwei aneinander grenzende Grundstücke erworben und ließ sie – teils im holländischen, teils im englischen Stil – umgestalten. Das imposanteste Bauwerk im Park muss ein japanischer Pavillon gewesen sein.
Bei wikipedia heißt es: „Er ist oval rund, zwey Geschoß hoch, und ganz mit Meißner Porzellan belegt. Das untere Gewölbe ist mit Erz, Muschelkalk und Glaskugeln sehr schön ausgelegt, und die Decke in Sinesischem Geschmacke gemalt. Eine Aussentreppe führt uns zu dem oberen Gestock, um welches ein Altan herumgeht, von da man die fürtreflichste Aussicht über die schönsten Wiesen und Wälder hat. Um das Dach herum sind Glöckgen und Hämmer angebracht, welche beym Winde eine sanfte Musik geben.“ Johann Gottlob Schulz: Beschreibung der Stadt Leipzig, 1784, S. 453
Die Völkerschlacht und Richters Garten
Fast 30 Jahre nachdem diese Beschreibung entstanden war, wurde auch Richters Garten ein Opfer der Völkerschlacht. Als sich große Teile der französischen Truppen am 19. Oktober 1813 zurück ziehen wollten, wählten sie die Route durch den Park und zerstörten vieles. Bis 1866 wurde die Fläche immer wieder mit neuem Leben erfüllt, dann aber schließlich parzelliert und später bebaut.
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