Die zweite Kletterrose steht in voller Blüte! Auf beiden Seiten unseres Rosenbogens blüht jetzt die hübsche „Königin der Blumen“. So sehr ich auch alle anderen Zierpflanzen in unserem Garten mag und sie bewundere – die Rosen ragen doch um einiges heraus. Es erstaunt daher nicht, dass diese Blumen schon seit ewigen Zeiten eine Sonderstellung einnehmen. Sie werden bereits seit mehr als 2000 Jahren als Zierpflanzen gezüchtet und haben in den verschiedensten Kulturen einen besonderen Status.
Römer, Ägypter, Chinesen und Kelten
Die Perser legten schon vor Jahrtausenden Rosengärten ein, Homer beschrieb sie in seiner „Ilias“, Schilderungen von Rosengärten in Babylonien gab es im 5. Jahrhundert. Im Mittelalter fanden sich die Pflanzen vor allem in den Gärten der Klöster. Die ursprünglich im Orient beheimateten Gartenrosen fanden erst durch die Kreuzfahrer ihren Weg in unsere Breiten. Ihre Blütezeit begann hier in der Renaissance.
Kletterrose steht in voller Blüte und duftet
Schon immer galt die Rose als Sinnbild der Schönheit und der Liebe. Aber sie betört dabei nicht nur mit ihrem äußeren Erscheinungsbild, sondern auch mit ihrem unvergleichlichen Duft. Das Öl der Rose wird in der Parfümindustrie im großen Maßstab verwendet.
Einer der ganz Großen der Dichtkunst widmete der Blume und ihrer Rolle als Symbol für Liebe und Schönheit ein paar wunderbare Zeilen:
Goethes Heidenröslein
Sah ein Knab‘ ein Röslein steh’n,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell, es nah zu seh’n,
Sah’s mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: „Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden.“
Röslein sprach: „Ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will’s nicht leiden.“
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
’s Röslein auf der Heiden.
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Mußt‘ es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
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